Wandertour vom Lichtenhainer Wasserfall über den Kuhstall zur Felsenmühle

Richtig gut geschlafen die letzte Nacht.
Vor allem Elmar mutiert im Wohnwagen zum Langschläfer.
Keine Ahnung woran das liegt, aber tut gut, so entspannt zu sein.
Keine Termine, keine großartigen Verpflichtungen außer Hunde füttern und Gassi gehen. Alles kann, nix muß.
Was für ein Luxus.

Das Wetter war auch wieder top. Trocken und nicht zu heiß.
Also gings nochmal zum wandern. Denn wir können und wollen nicht nur den ganzen Tag vor dem Wohni rumsitzen. Man will die Gegend erkunden, Städte/Orte besichtigen, dem Hirn mal etwas neues bieten und sich davon inspirieren lassen.

Los ging die Tour in Lichtenhain. Auf dem Weg dorthin fährt man auf einer Straße mit einer Schiene für eine Straßenbahn. Elmar hat zum Glück vorher gelesen, dass einem dort die Straßenbahn auch entgegen kommen kann und man dann ausweichen muß. Hätten wir das nicht gewußt, hätten wir wohl blöd gekuckt als sie dann tatasächlich angefahren kam.


Auf dem Parkplatz haben wir mal wieder einen der letzten Parkplätze ergattert.

Als erstes gings zu dem Wasserfall der quasi gleich ums Eck war…..nämlich ums Hauseck, ein paar Meter hinter und Tadaaaaa…..da war er schon. Im Hintergrund hat man das Klappern aus einer Restaurantküche gehört. Also sehr idyllisch. 😉

Und dann führte uns ein Waldweg nach oben. Nachdem ein paar Wurzeln und Steine überwunden wurden, sind wir wieder nach unten abgestiegen, zu der Straße auf der wir zum Parkplatz gefahren sind *ichwarinnerlichnurleichtgenervt*.
Dann gings über die Straße einen breiten Weg hinauf. Kiko war sichtlich dankbar auch einfach mal gradeaus laufen zu können, ohne irgendwelche Hinternisse überwinden zu müssen.

Ein Stückchen weiter sagte uns dann die App, dass es nun etwas steiler wird. Aber hey, so fit wie wir sind *hüstel* gar kein Problem. Aber nachdem wir ja Zeit ohne Ende haben, haben wir uns die auch einfach genommen und sind gemütlich raufgelaufen.

Wer von euch hat denn schon mal Steintürme gesehen? Bei manchen Wanderungen im Allgäu konnte ich immer wieder mal welche entdecken. Bei den Türmen werden einfach Steine aufeinanderbalanciert und es können so wahre Kunstwerke entstehen.

Nach ein paar Metern an der steileren Stelle kam ein Baumstamm auf dem einige Steintürme standen. Sowas bringt mich einfach immer wieder zum lächeln.
Mit Material aus der Natur etwas schönes zaubern, gibt es was schöneres?

Und dann kam’s noch besser. Es langen zwei recht große Baumstämme am Wegesrand. Die kompletten Stämme sowie die Bereiche davor und dahinter waren mit Steintürmchen übersät. Sowas hab ich noch nie gesehen und hoffe das kommt auf dem Foto einigermaßen rüber.

Weiter ging der Weg zum Kuhstall. Eine Felsformation, mit beeindruckenden 17 Meter Breite, 24 Meter Tiefe und 11 Meter Höhe. Da kommt man sich schon bisschen klein vor.
Irgendwie trau ich dem Ganzen aber auch nicht zu 100%, kamen schon einige Steine am Rand runtergefallen.

Elmar hat, während ich und die Hunde es uns gemütlich gemacht haben, noch die “Himmelsleiter” erklommen. Eine spektakuläre Treppe zu einer Aussichtsplattform auf einem Felsen. Von dort aus konnte man wieder mal gut sehen, wie der Wald in der Nähe leidet. Zu wenig Regen in den letzten Jahren bedeutet für viele Bäume “Trockenstress” dazu dann noch der Borkenkäfer und schon ist der Nadelwald tot. Wir sind auf unseren Fahrten immer wieder entsetzt über das Ausmaß, sowas haben wir bei uns noch nie gesehen.

Nach der Pause gings dann weiter. Also wieder runterwärts. Über Treppen.
Hätte gern Kikos Gedanken lesen wollen, als wir die Stufen gelaufen sind.
Ich glaub er hatte gestern gehofft, dass er für den restlichen Urlaub verschont bleibt.

Ging aber wieder sehr gut. Er läuft neben mir und ich geb ihm mit der Leine Sicherheit. War auch zwingend notwendig, weils rechts und links teilweise ganz schön runter ging.
Das Bild von Elmar mit Kiko auf dem Arm entstand bei einer Leiter, die Luz zwischen Elmars Beinen gemeistert hat. Madame erschüttert aber auch gar nix.
Für Kikolino wärs zu heikel geworden, daher gabs nen FirstClass-Herrchen-Transport die Stufen abwärts, den er dankend angenommen hat. Unten, wieder mit allen Pfoten auf dem Boden, hat er sich dann gefreut wie Bolle und mitm Schwanz im Kreis gewedelt.

Weiter gings auf nem normalen Feldweg durch den Wald mit den riesigen Felsformationen. Einfach immer wieder mal stehenbleiben und auf sich wirken lassen. Wir sind ja wirklich viel mit unseren Hunden auch in der Heimat unterwegs, aber das ist schon mal was anderes.

Und dann ging es den Rest der Strecke an dem Fluss Kirntzsch entlang zurück zum Parkplatz. Wäre eigentlich nicht mehr weit gewesen, aber die Beschreibung “Über Stock und über Stein” ist hier wohl das passendste was ich finden kann.
Hoch und runter. Holz, Stein, Matsch, Wurzeln, umgefallene Bäume.
Hat aber Spass gemacht, Herausforderung für die Zwei- und Vierbeiner.
Und wieder mal Hut ab vor Kikolino, keine Ahnung wie er es macht, er macht es einfach. Macht sich keinen großen Kopf um den nächsten Schritt, läuft einfach, vertraut auf meine Ansagen und spürt die Richtung der Leine, die ich immer wieder vorgebe.
Die Fotos sind leider nicht besonders aussagekräftig, bei den schwierigen Stellen war kein Bild möglich, da hab ich alle Hände und die komplette Hirnkapazität benötigt.

Am Schuß waren es fast 10 km mit 320 Höhenmetern.
Klingt ned dramatisch, aber heute simma alle richtig platt.

Und deshalb lassen wir es heut noch ultra gemütlich auf dem Platz ausklingen.
Beim Restaurant des Campingplatzes noch Pizza und Burger bestellt, beides überraschend sehr sehr lecker.


Jetzt noch a Glaserl Wein und die Abendsonne genießen.

Und hier noch ein Foto von unserem Stellplatz, damit man sich das auch mal vorstellen kann, wie wir hier so hausen. Mit unserem mobilen Zuhause, mit unseren Sachen, unseren Hunden. Wir wir so sein können wie wir sind.
Und man merkt immer wieder, wie wenig man braucht um glücklich zu sein.
Ein Dach über dem Kopf, ein bequemes Bett, ein paar gute Bücher und die Personen und Tiere um sich, die man liebt.

In diesem Sinne, bis morschen.